Die Auffassungen und Meinungen von Menschen können so unterschiedlich sein, wie diese selbst. Doch eigene Fakten erschaffen und verbreiten grenzt an populistische Züge und kommt dem Verbreiten von Unwahrheiten gleich.

Der VANT e.V. ist Hauptverantwortlicher bei der Fischereiausübung am Stau Grimmelshausen. Da wir als Verband eine mitgliederfreundliche Politik favorisieren und leben, arbeiten wir seit 2016 stetig daran, dass die zu pachtenden Gewässer durch örtliche Vereine bewirtschaftet werden können. Wir haben es daher stets abgelehnt, Gewässer, die einer anglerischen Nutzung unterliegen, zu pachten und Erlöse aus dem Kartenverkauf zu erzielen.

Unser Augenmerk liegt in der Unterstützung der örtlichen Vereine und der Vereinsarbeit sowie der fachlichen Ausbildung. Wir vertrauen den Anglern vor Ort die Hege an den Gewässerabschnitten an und zu.

Aktuell haben viele Gewässer mit der vorherrschenden Trockenheit zu kämpfen. Der Ilm droht ein enormer Verlust der gesamten Fischarten in Äschen -Barbenregion. Auch Standgewässer können bei der Austrocknung eine Rolle spielen.

Leidlich musste der Angelverein Niedertrebra e.V. das im Jahr 2019 am “eigenen Leib” erleben, als durch technische Maßnahmen mehrmals der Grundablass geprüft wurde, obwohl kein Wasser nachlief. Dort hat der VANT e.V. dem Verein sofort unter die Arme gegriffen und eine Evakuierung der Fische mittels Elektrofischerei durchgeführt. Hier deuteten alle Zeichen deutlich darauf hin, dass die Fische unter Sauerstoffmangel litten und dass auch einige verendet waren. Binnen kürzester Zeit wurde daher begonnen, die noch lebenden Fische zu retten und umzusetzen. Trotz Vorkommen hoch bedrohter Arten, wie Kleine und Große Teichmuschel sowie dem Bitterling wurde seitens des Landratsamtes Weimarer Land der Antrag abgelehnt, täglich 10.000 Liter Wasser aus der damals gut mit Wasser bespannten Ilm aufzufüllen, um die Verdunstung zu stoppen. Hier haben Angelverein sowie unser Verband schmerzlich erfahren, wie schwer praktischer Fischartenschutz bei austrocknenden Gewässern umzusetzen ist. 

In Bezug auf den Fall im Stau Grimmelshausen wurde unser Verband vom Stadtratsmitglied Michael Binek der GRÜNEN in Hildburghausen informiert, dass es mit dem Gewässer ein Problem gäbe. Es habe durch Herrn Binek auch schon telefonischen Kontakt zu den Behörden gegeben, eine aktuelle Bedrohung sei jedoch behördlicherseits am Gewässer nicht zu erkennen gewesen. Diese Aussagen seien seinen Angaben nach von der Untere Fischereibehörde, der Thüringer Fernwasserversorgung und dem zuständigen Ordnungsamt erfolgt.

Von unserer Seite aus wurde Herrn Binek nach Absprache mit dem Untermaßfelder Angelverein deutlich gemacht, dass es schwer ist, in der aktuellen Situation eine Befischung durchzuführen, zumal ein regelmäßiger Zufluss von sauerstoffreicherem Wasser in das Standgewässer erfolgt. (vgl. Abb. )

 Folgende Punkte sprachen gegen eine aktuelle Befischung.

  • – Keine Anzeichen von Notatmung der Fische,
  • – Die Schlammauflage der Ränder ist nicht begehbar,
  • – Sommerbefischungen mit dem Netz binden durch den aufgewühlten Schlamm den restlichen Sauerstoff und lassen Fische verenden,
  • – Elektrobefischungen bei Karpfen und wühlenden Fischarten ist in derartigen Restwassern nicht sinnvoll,
  • – Sommerbefischungen führen zu einer dramatischen Mortalität, vor allem bei Kleinfischen und sollten daher nur bei absoluter Notwendigkeit durchgeführt werden.

Diese Punkte allein machen deutlich, dass man jederzeit über Maßnahmen reden und schreiben kann. Was dabei aber immer vergessen wird: All diese Dinge wollen sauber gegeneinander abgewogen und mit den aktuellen Fakten und Gegebenheiten vor Ort abgeglichen sein. Überstürzter Aktionismus kann in einem solchen Fall sehr schnell das Gegenteil bewirken und einen Misserfolg (Tod der Fische und anderer Wasserlebewesen) herbeiführen.

Am Abend des 17.08.2022 suchte ein Vereinsfunktionär eines Mitgliedsvereins im VANT e.V. den Stau Grimmelshausen auf. Vor Ort zeigte sich das folgende Bild:

Die Bilder Abb. 1 und Abb. 2 zeigen den aktuellen Durchfluss und den Zustand des Staus Grimmelshausen am 17.08.2022. (Quelle: VANT)

Des Weiteren beschrieb das Vereinsmitglied die Sachlage wie folgt:

„Hallo zusammen! Ich war gestern Abend in Grimmelshausen am Rückhaltebecken. Die Lage dort scheint jetzt weniger dramatisch zu sein, als dargestellt. Habe weder Fischkadaver, noch Fische gesehen, die nach Luft schnappen. Auch der Wasserstand ist nicht wesentlich flacher, als in den vergangenen Jahren. Das Einbringen der zusätzlichen Balken war wichtig. Wie ihr sehen könnt, ist der Wasserstand am Ablauf wesentlich tiefer als die genannten Zahlen. Diese Art von Politik sollte man so gut es geht ignorieren. Ist ja nicht das erste und wird auch nicht das letzte Mal sein, dass sowas aus dieser Richtung kommt. Ich war einfach froh, dass es vor Ort nicht so kritisch aussieht, wie es in dem Bericht dargestellt wird. Es muss endlich mal ordentlich regnen. Das braucht die Natur, die Tiere und offensichtlich auch die Menschen. Damit sich die Gemüter etwas abkühlen.“ In diesem Sinne Petri und Gruß, (ohne Namenangaben in der Öffentlichkeit)” 

Zu dem Hinweis, es gäbe nicht das erste und das letzte Mal aus einer bestimmten Richtung derartige Diffamierungen, bleibt festzustellen, dass der ehemalige Verbandsfunktionär Andreas Kirsch, unseres Wissens nach jetzt Mitglied im Landesanglerverband Thüringen e.V., seinen Weggang aus dem VANT e.V. nicht verwunden haben kann.

Seine Behauptungen und Verunglimpfungen sind in Bezug auf die fachliche Praxis in der Angelfischerei nicht als zeitgemäß wahr- und hinnehmbar. (vgl. Abb. 3 )

Abb. 3 Äußerungen Herr Andreas Kirsch in Facebook, Gruppe: Angeln in Thüringen sowie Angeln im Werratal lesbar am 17.08.2022 Quelle: VANT

Der Unteren Fischereibehörde des Landkreises Hildburghausen liegt im Übrigen ein Unterpachtvertrag mit dem Untermaßfelder Angelverein vor. Angler, die sich der Gemeinschaft und der Hege verschrieben haben, sollten sich Gedanken darüber machen, ob derartige “Öffentlichkeitsarbeit” dem Angeln zuträglich ist, oder ob diese uns Anglern mehr schadet.

Wir im VANT e.V. verwehren uns gegen einen Umgang in einer solchen Form.

Petri Heil,

Karsten Schmidt

Präsident Verband für Angeln und Naturschutz Thüringen e.V.

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