Die Teichwirtschaft mit Karpfen hat in vielen Regionen Deutschlands eine über tausendjährige Tradition. Doch heute ist der einst so beliebte Fisch nur noch selten auf dem Teller zu finden. Dabei sprechen viele hochaktuelle Argumente dafür, den Karpfen wieder verstärkt auf die Speisekarte zu setzen: Der Karpfen ernährt sich in einer naturnahen Teichwirtschaft hauptsächlich von Zooplankton und Insekten im Boden – also dem, was er natürlicherweise vor Ort vorfindet. Über diese naturnahe Ernährung nimmt der Fisch auch langkettige Omega-3-Fettsäuren auf. Das Karpfenfleisch hat deshalb hohe Gehalte dieser ernährungsphysiologisch sehr wertvollen, langkettigen Fettsäuren, die man sonst vor allem von den Seefischen her kennt. In der ökologischen Aquakultur darf zudem nur biozertifziertes Futter eingesetzt werden. Bei den Karpfen sind das in erster Linie Getreide oder Hülsenfrüchte. Fischmehl, mit dem Raubfischen wie der Forelle oder Lachs in der Aquakultur gefüttert werden, braucht der Karpfen nicht und ist in der ökologischen Karpfenteichwirtschaft tabu. Trotz dieser guten Argumente führt der Karpfen in Gastronomie und Gemeinschaftsverpflegung meist ein Schattendasein. Das hat vor allem mit seinem Image und weit verbreiteten Vorbehalten zu tun. Es lohnt sich deshalb, diese Einwände einmal genauer unter die Lupe zu nehmen.
Biokarpfen: schmackhaft und nachhaltig