Was ist das für ein Krebs?
Die Invasion fremder Tiere in Thüringen nimmt nicht ab. Gebietsfremde Tiere vermehren sich stark und sind eine ernsthafte Bedrohung unserer heimischen Arten.
Im Naturschutz werden die gebietsfremden Arten als invasiv bezeichnet, die unerwünschte Auswirkungen auf andere Arten, Lebensgemeinschaften oder Biotope haben. So treten invasive Arten z.B. mit einheimischen Arten in Konkurrenz um Lebensraum und Ressourcen und verdrängen diese (Quelle).
Derzeit sind es in Thüringen bei den Fischarten Graskarpfen und Regenbogenforelle. Bei den Krebsen der Kamberkrebs, Signalkrebs, Roter amerikanischer Sumpfkrebs und der Marmorkrebs.
Marmorkrebse wurden vor kurzem im Kreis Ilm vorgefunden. Diese Krebsart zeichnet insbesondere aus, dass es nur Weibchen gibt und diese pflanzen sich ohne Sex fort. Männchen sind zur Vermehrung nicht notwendig (Parthenogenese). 1997 ist deutschen Aquaristen diese Art der Vermehrung das erste Mal aufgefallen. Auf welchem Wege die Tiere in die freie Natur gelangt sind, darüber kann man nur spekulieren.
Fakt ist, dass der Mamorkrebs wie alle anderen invasiven Arten Träger der Krebspest ist!
Die Krebspest ist ein Eipilz, der nur und ausschliesslich Krebse befällt. Er dringt in den Krebs ein, befällt die inneren Organe und verursacht dadurch den Tod des Tieres. Der invasive Pilz ist dabei, die einheimischen Krebse, insbesondere den Edelkrebs, in ihrem angestammten Lebensraum weitgehend auszurotten. Für den Menschen ist die Krebspest ungefährlich!
Wie kann man die verschiedenen Krebse bestimmen und unterscheiden?
Das Bundesamt für Umwelt (BAFU) im Nachbarland Schweiz hat eine Übersicht mit Bestimmungsschlüssel und Artbeschreibungen erstellt. Die PDF gibt es hier!
Quelle: Bundesamt für Umwelt (BAFU), Mittelung zur Fischerei Nr. 65 Thomas Stucki AG, Peter Jean-Richard AG
Was kann man mit invasiven Arten im eigenen Gewässer machen?
Bei Chefkoch gibt es tolle Rezepte 🙂